
Was macht Bundesrepublik für die Geiseln im Gazastreifen, fragen sich nicht nur die Mitglieder der Deutsch Israelischen Gesellschaft seit über 21 Monaten! Wurden Strafverfahren gegen die Mörder von Deutschen vom 7. Oktober 2023 und in Geiselhaft erlassen? Nicht zu vergessen die Studentin Carolin Bohlen! Und das Baby Gvir, sein vierjähriger Bruder Ariel und ihre Mutter Shiri Bibas, die kurz nach der Geiselnahme von Mujahedeen-Islamisten im Gaza mit bloßen Händen ermordet worden sind!
Die noch verbliebenen Geiseln in Gaza:
1. Reihe: Itay Chen, Tamir Nimrodi, Alon Ohel, Shay Levinson,
2. Reihe: Tamir Adar, Gali Berman, Zvi Berman, Rom Braslavski.

Der Außenminister Wadephul, ehemaliges Beiratsmitglied der Deutsch Palästinensischen Gesellschaft hat nach seiner Amtsübernahme im Mai noch nicht viel über die Geiseln im Gazastreifen verlauten lassen. Auf eigenem Wunsch hin blieb er „einsilbrig“. Zum Massacker vom 7. Oktober und der Hamas- Geiselnahme veröffentlicht das Außenministerium wenig. Außenpolitik unsichtbar oder nicht vorhanden? Über den Zustand der Geiseln nach 21 Monaten, mögliche Einsätze des Deutschen Roten Kreuzes, Verhandlungen mit den Hamas-Geiselnehmern oder die Beteiligung an den amerikanischen Unterhändlern zur Befreiung der Geiseln wird gar nicht berichtet. Der diplomatische Koffer der Bundesrepublik für die deutsche Geiseln scheint sehr leicht zu sein. Appelle bzw. Ideen- und Verantwortungslosigkeit hat ‚man‘ im Gepäck! Das deutsche ‚Völkerrecht‘ gilt nicht für Geiseln. Auf die involvierten ‚Völkerrechtssubjekte‘ Staaten wie Iran und Quatar, die die Hamas und andere islamistische Terroristen im Gaza militärisch und finanziell unterstützen, wird kein Druck ausgeübt, obwohl quatarische ‚Moslembrüder‘ im Beirat von VW, dem NRW Engergiekonzern GSW und in der Deutschen Bank sitzen!
Was in Israel oberste Moral und die erste Aufgabe des Staates ist, die Geiseln zu befreien, wird in Deutschland ins Gegenteil verkehrt. Die mangelnde Ernährung, medizinische Versorgung oder die Verhandlungen mit Geiselnehmern zur Befreiung von deutschen Geiseln sind alles Fremdwörter vom Außenministerium mit seinen obersten Dienstherrn. Stattdessen nicht begründbare Kritik an der von Israel und Amerika organisierter Verteilung von humanitären Hilfsgütern (Gaza Humanitarian Fond) und dem militärischen Einsatz zur Geiselbefreiung und zur Entmilitarisierung der Hamas, die ihre eigene Zivilbevölkerung ausplündert, sich hinter ihnen versteckt, auf sie schießt und ihre Gegner brutal ermordet.
Auch die deutschen Medien berichteten bislang sehr wenig über die Geiseln. Um so wichtiger ist nun einer der wenigen ARD Beiträge:
„Enttäuschung bei Familien (…)“ der Geiseln im Gaza
Die ARD berichtet am 06.07.2025 10:38 Uhr
„Unter den noch immer im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln sind auch deutsche Bürger. Ihre Familien fühlen sich von der Bundesregierung im Stich gelassen und fordern, dass sich Kanzler Merz nun stärker für sie einsetzt.
Es sind nur Videos auf dem Handy, die Idit Ohel von ihrem Sohn Alon geblieben sind. Sie zeigen, wie der junge Mann bei einem Konzert Klavier spielt. Es war die Musik, die sein Leben bestimmt hat, erzählt Mutter Idit im Wohnzimmer der Familie in der kleinen Ortschaft ganz im Norden Israels.
Doch Alon kann nicht spielen. Seit 21 Monaten ist er eine Geisel in der Hand der Hamas – entführt beim Nova-Musikfestival am 7. Oktober 2023. Seither ist er auf dem rechten Auge blind, der Körper voller Splitter der Granaten vom Terrorüberfall der Hamas. Und doch versucht er offenbar, in der Geiselhaft sein geliebtes Klavierspiel nicht zu vergessen:
Wir wissen, dass er mit den Fingern Klavier spielt – auf seinem Körper oder in der Luft. Andauernd. Und er summt die Musik. Er nutzt alles, eine Wasserflasche oder was auch immer, um Musik zu machen. Denn Musik ist ein Teil von ihm, er braucht das.
Mutter Idit weiß dies alles aus Erzählungen freigelassener Geiseln, die zusammen mit ihrem Sohn in Gefangenschaft waren. Seit mehr als 630 Tagen vegetiere ihr Sohn in einem dunklen, feuchten Tunnel vor sich hin.
In Israel demonstrieren Tausende Menschen für die Freilassung der verbliebenen Geiseln
Druck auf neue Bundesregierung
Alon Ohel hat neben der israelischen auch die deutsche Staatsangehörigkeit. Seine Großmutter, eine Holocaust-Überlebende, wurde in Berlin geboren. Auch deshalb hofft Idit Ohel nun auf die neue Bundesregierung. Sie soll das Schicksal der Geiseln und das ihres Sohnes mehr als bisher in den Mittelpunkt rücken.
„Man kann nicht über humanitäre Hilfe für Gaza reden, wenn nicht auch über die Geiseln gesprochen wird“, sagt Ohel. Es seien deutsche Staatsbürger, um die sich keiner kümmere. „Sie bekommen kaum etwas zu essen, werden medizinisch unzureichend betreut. Man kann nicht über das eine reden, ohne das andere miteinzubeziehen. Das ist nicht in Ordnung.“
Chagit und Ruby Chen halten ein Plakat, das deutsche Hamas-Geiseln zeigt.
Neue Hoffnung seit Trumps Amtsantritt
Auch Itay Chen, der Sohn von Ruby Chen, wurde am Tag der Hamas-Terrorattacke entführt. Der Soldat war in einem Panzer, um die Kibbuzim zu verteidigen. Zwar hat das Militär seinen Sohn für tot erklärt, doch Ruby Chen will daran nicht glauben. Er hat immer noch Hoffnung – und seit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump ist die noch größer geworden.
Trump habe beim Israel-Iran-Krieg nach 12 Tagen eine Waffenruhe vermittelt, sagt Ruby Chen. Er sieht nun auch für den Gaza-Krieg ein günstiges Momentum. Und: Er hofft vor allem auf einen: „Ich denke, das ist die Gelegenheit für die neue Bundesregierung – und vor allem für Kanzler Merz, von dem wir viel erwarten und an den wir glauben.“ Merz müsse aktiver sein, um die sieben noch im Gazastreifen verbleibenden deutschen Geiseln herauszuholen, fordert der Vater. „Jetzt gibt es die Möglichkeit, alles neu zu bewerten.““