1. Oktober 20241. Oktober 2024~ Bündnis gegen Antisemitismus und Antizionismus Oldenburg
Wandbild für die feministische Bewegung im Iran am Alhambra mit islamistischen und vernichtungsantizionistischen Parolen beschmiert
In der Nacht zum 29.09.2024 wurden sowohl am Alhambra als auch in der Innenstadt (Staulinie) auf Farsi die Parolen „Said Ali ist unsere Führer“ und „Tod dem Israel“ geschmiert. Am Alhambra wurde ein Wandbild be- und überschmiert, das Solidarität mit den Kämpfen der feministischen Bewegung im Iran zum Ausdruck bringt.
Schmierereien an der Staulinie: “Seyyed Ali” “Der einzig wahre Führer.”
Vor kurzem jährte sich die Ermordung der Kurdin Jina Mahsa Amini am 13. September 2022 durch das islamistische Regime im Iran zum zweiten Mal. Seit zwei Jahren demonstriert die feministische Bewegung im Iran unter der Parole „Jin, Jiyan, Azadî“ (Frau, Leben, Freiheit) für die Rechte von Frauen und gegen die islamische Republik. Das am Morgen nach der Tat wiederhergestellte Gedenkbild am Alhambra erinnert an Jinas Ermordung.
Bei den Schmierereien handelt sich um eine islamistisch und antisemitisch motivierte Tat:
Ali Khamenei ist das politische und religiöse Oberhaupt der islamischen Republik Iran. Die Schmierereien stellen somit ein Bekenntnis zum islamistischen und antisemitischen Regime des Irans dar – zu einem Staat, dessen ideologische Grundpfeiler die patriarchal-islamische Geschlechterapartheid und der auf Vernichtung zielende Antizionismus sind.
Bei der Parole „Tod dem Israel“ handelt es sich um eine klare Vernichtungsdrohung an den jüdischen Staat und seine Bewohner*innen. In der gezielten Zerstörung des Wandgemäldes kommt ein islamistisch begründeter Frauenhass zum Ausdruck.
Die Parolen tauchten auf in unmittelbarer Folge des Tods des Generalsekretärs der Hisbollah, Hassan Nasrallah und weiterer Hisbollah-Terroristen, sowie Abbas Nilforoushan, einem hochrangigen Mitglied der iranischen Revolutionsgarden (Chef der Al Quds Brigade im Libanon), durch einen israelischen Luftschlag. Die Hisbollah ist eng mit dem iranischen Regime verbunden und wird von diesem finanziert. Sie versucht mit Anschlägen und Raketenterror gegen Israel ihr Ziel der Vernichtung des jüdischen Staats zu erreichen.
Antiisraelische Mobilisierungen und organisierter Islamismus in Oldenburg
Am Tag vor der mutmaßlichen Tatnacht fand am Oldenburger Hauptbahnhof eine Demonstration der Palästinensischen Gemeinde statt. In der Vergangenheit kam es im Kontext dieser Demonstrationen bereits häufiger zu antisemitischen Vorfällen und Angriffen.
Auf vergangenen Veranstaltungen der Palästinensischen Gemeinde waren bereits schiitische IslamistInnen aus dem Umfeld des jüngst von einer Razzia betroffenen Delmenhorster Muslim-Markt zugegen. Organisierte schiitische IslamistInnen verbreiten auch in Oldenburg Propaganda für das iranische Regime und sprechen Israel das Existenzrecht ab: Die Imam Husain Moschee in der Bloherfelder Straße ist über den Verein Muslim Treff e.V. Teil des Muslim Markt-Netzwerks.
Anstieg des Antisemitismus seit dem 07. Oktober
In einer Woche jährt sich das antisemitische Pogrom der Hamas zum ersten Mal. Seit dem 07.10. erleben wir auch in Oldenburg einen massiven Anstieg antisemitischer Vorfälle. Bereits im April wurde das Alhambra, in dem immer wieder Veranstaltungen stattfinden, die sich mit Antisemitismus und Islamismus beschäftigen, Ziel antisemitischer Schmierereien. Einen Tag später, am 05. April warf ein bislang nicht gefasster Täter einen Brandsatz auf die Oldenburger Synagoge.
Auch deutschlandweit hat die Gewalt gegen jüdische und israelsolidarische Einrichtungen ein erschreckendes Ausmaß erreicht: In der selben Nacht, in der in Oldenburg die islamistischen Parolen geschmiert wurden, wurde die israelsolidarische Kneipe Bajszel in Berlin-Neukölln nach monatelanger Markierung mit antisemitischen Schmierereien Ziel eines Brandanschlags, der als Mordversuch gewertet werden muss.
Gegen jeden Antisemitismus und Islamismus!
Umso wichtiger ist es, am 6.10. um 15.00 Uhr auf dem Julius-Mosen-Platz Haltung zu zeigen bei der von uns zusammen mit zahlreichen Bündnispartner*innen veranstalteten Kundgebung Ein Jahr nach dem 7. Oktober – gemeinsam gegen Antisemitismus in Oldenburg und weltweit.
Islamismus und Antisemitismus müssen als menschenfeindliche Ideologien verstanden und bekämpft werden. Auf Worte folgen früher oder später auch Taten.
Wir solidarisieren uns mit dem Alhambra und allen Betroffenen von Islamismus!