Vortrag von Matthias Küntzel in Oldenburg am 20. November 19:30,
Vortragssaal der Landesbibliothek Oldenburg
Das Pogrom vom 07.10.2023 markiert in der Geschichte des Antisemitismus und für die Entwicklung des Nahostkonflikts eine Zäsur. Mehr als 1.400 Israelis wurden niedergemetzelt, mehr als 200 als Geiseln entführt. Dennoch wird über das antisemitische Motiv dieses Terrors kaum diskutiert. Umso häufiger ist stattdessen von „Opfern auf beiden Seiten“ oder einer „Gewaltspirale“ die Rede, so als handele es sich um Scharmützel, für die beide Seiten gleichermaßen Verantwortung trügen.
Im Rahmen unserer Veranstaltung wird Matthias Küntzel die Bedeutung dieses Pogroms und dessen historische und ideologische Hintergründe herausarbeiten und die sich daraus ergebenden Handlungsoptionen zur Diskussion stellen.
Matthias Küntzel ist Politikwissenschaftler und Historiker und Träger des „Theodor Lessing-Preises“ 2022. Er publiziert hauptsächlich über Antisemitismus im Islam, Islamismus und Nationalsozialismus sowie die deutsche und europäische Nahost- und Iranpolitik. Seine Bücher, wie zum Beispiel „Djihad und Judenhass“, Freiburg 2002; „Die Deutschen und der Iran“, Berlin 2009; und „Nazis und der Nahe Osten“, Leipzig 2019 wurden in mehrere Sprachen übersetzt.
Rolf Woltersdorf aus dem Vorstand der Deutsch-Israelischen Gesellschaft AG Oldenburg begründet die Dringlichkeit der Veranstaltung: „Die Hamas stellt sich klar in die Tradition des Novemberpogroms vom 09.11.1938. Das Pogrom vom 07.10.23 soll der Auftakt sein für einen permanenten Krieg gegen den jüdischen Staat. Mit Hilfe der arabischen Staaten wollen sie Israel vernichten. Die zivilen palästinensischen Opfer haben sie eiskalt einkalkuliert, um sie jetzt als Waffe gegen Israel zu benutzen. So wie sie das alles gegenüber der New York Times offen äußern, steht in ihrer Charta geschrieben: Das Hauptziel ist es, „alle Juden ins Meer zu treiben“.